Die Geschichte von den Ahörnern

Die Geschichte von den Ahörnern

Falls sie den Winter überleben, habe ich im letzten Jahr die Geschichte von den Ahörnern versprochen. Sie haben überlebt, also hier kommt sie:

Ich war so um die zehn Jahre alt, als ich zuhause zufällig im Komposthaufen einen kleinen Ahorn fand. Der mag so seine fünfzehn bis zwanzig Zentimeter gehabt haben, so genau weiß ich das nicht mehr. Diesen Ahorn habe ich dann umgepflanzt, in die äußerste Ecke des Gartens, direkt an den Zaun, wo der Fußgängerweg auf die Straße trifft. Der Platz hat ihm so gut gefallen, dass er die nächsten Jahre dort wuchs und gedieh. Gärtnerisch hat den nie jemand angefasst, irgendwie war das ein Heiligtum, Peters Ahorn. So wurde daraus ein vierstämmiges Monster, mindestens vier Meter hoch, und hing immer zu weit über den Zaun. Zum Herbst aber hatte er eine wunderschöne Färbung.

Mein Elternhaus ist nun verkauft worden. Als ich im Herbst 2016 dienstlich im Norden Deutschlands zu tun hatte, habe ich auf dem Weg zur Arbeit dort in der Nähe übernachtet. Abends machte ich einen Spaziergang durch den Ort und natürlich auch am Haus vorbei. Besonders neugierig war ich darauf, ob der Ahorn noch steht. Ja, er stand noch da, aber es war stark an ihm gesägt worden. Am Zaun lag ein großer Haufen abgeschnittener Äste, daran hingen massenweise Samen. Davon sammelte ich vielleicht 200 ab und transportierte sie in einer leeren Weihnachtskeksetüte nach Norwegen. Den Winter über lagen sie dann im Keller in einer Kiste mit Blumenerde.

Im letzten Jahr habe ich die neuen Besitzer des Hauses besucht, und sie erzählten, dass sie die Herbstfärbung des Baumes sehr gemocht und ihn gerne behalten hätten, aber er war eines Tages einfach zusammengebrochen. Nun ist er also weg. Schade.


Es sind tatsächlich ein paar Samen aufgegangen ...


... hier wurden sie in einzelne Töpfe umgeplanzt.


Die gesamte Ausbeute am 18.6.2017


Am 15.7. wurden sie in den Garten verpflanzt


Am 24.8. sind sie schon ganz schön groß geworden


Das letzte Bild vor dem Schnee am 8.10., der größte Baum hat knapp 40 Zentimeter


Als nach über einem halben Jahr der Schnee endlich weg war, schauten nur noch ein paar Hölzer aus der Erde.
Aber es ist noch Leben darin, hier kommen die ersten Blätter (9.5.2018)


Am 16.5. ...


... und am 26.5.. Von den fast 40 Zentimetern sind noch knappe 20 übrig geblieben


Der vorderste sah sehr tot aus, hat aber unten auch wieder ein paar Blätter bekommen


Und dann sind da noch die winzigen, mal sehen, was aus denen wird

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26.05.2018