Rundtour über Munkeggi

Wenn Simone nicht zuhause ist, mache ich mich gerne auf den Weg zu einer längeren Wanderung. Meistens übertreibe ich es und wähle zu lange Strecken. So auch diesmal.


Auf der 7 zum Raudmelen, der 10 zum Munkeggi und über die 11A wieder zurück, sieht doch ganz einfach aus


Bis Munkeggi habe ich schon 2008 beschrieben, deshalb nur ein paar Bilder bis dorthin. Hier ein Blick ins Esedalen


Munkeggi, ganz rechts


Nach etwa 4 Stunden ist der Munkeggi erreicht


Zelt und Schlafsack sind im Seesack auf den Rucksack geschnallt. Etwa 4 Kilo Extragewicht


Das sind schon gewaltige Dimensionen. Hier ein nahezu senkrechter Blick ins Esedalen


Hier liegt noch jede Menge Schnee


An dieser Kante bildet sich ganz plötzlich eine Wolke ...


... und ist ein paar Minuten später wieder verschwunden


Da unten liegt das Styggavatnet, dahinter geht laut Karte der Weg entlang


In Deutschland sind jetzt über 30 Grad


Der kleine Gletscher Brattefonni ist schwierig zu begehen, steht in der Tourbeschreibung auf der Rückseite der Wanderkarte, deshalb soll man sich streng an die Markierungen halten. Markierungen habe ich erst gefunden, als ich bereits unten war, und den Hinweis auf der Karte erst jetzt beim Schreiben dieser Zeilen


Da muss ich runter, dann vor dem Styggavatnet nach links und um den Berg links daneben, dem Sauavassholten, herum


Diese Passage war wirklich eine der schwierigsten. Teilweise ging es nur auf allen Vieren und rückwärts.
Endlich die Stromleitung über dem Sauladalsvatnet. Ab dort ist in der Karte die 11A mit einer durchgezogenen Linie eingetragen, also erwarte ich eigentlich einen besseren Weg mit besseren Markierungen


Die Stromleitung ist erreicht. Der Weg um das Sauladalsvatnet war aber so schlecht, dass ich nach 8 Stunden den Entschluss gefasst hatte, umzudrehen. 5 Minuten später fand ich doch noch eine Markierung und probierte es weiter.
Dass ich vergaß, ein Bild von dem Weg zu machen, erklärt wohl mehr, als ich schreiben kann


Keine sichere Wohngegend


Soweit bin ich schon gekommen, der Fjord ist wieder zu sehen und Raudmelen


Nach fast 11 Stunden sehe ich den Esefjord und die ersten Häuser von Balestrand. Von einer vernünftigen Wegmarkierung war bisher nichts zu erkennen


Esestølen, ab hier gibt es endlich einen markierten Weg


Nur noch durch diesen kleinen Wald. Tatsächlich sind es mindestens 500 Höhenmeter. Der Weg ist eng, steil und teilweise recht rutschig. Mein linker kleiner Zeh schmerzt schon seit 3 Stunden, und die Kräfte nehmen auch langsam ab. Jedes ausrutschen kostet unnötig Kraft und tut weh. Ich denke an nichts anderes mehr als an den Weg. Jeder Stein, jede Wurzel beansprucht meine volle Konzentration


Der scheinbar endlose Wald ist endlich geschafft


Seit Stunden freue ich mich auf diesen Augenblick: Asphalt! Die letzten 2 Kilometer packe ich jetzt mit Links

Diese Tour war mal wieder eine von der Sorte unnötig und völlig idiotisch. An den schwierigsten Stellen war kein Mobilnetz. Also abrutschen und sich ernsthafter verletzen hätte schon schwerwiegende Folgen haben können. Wir hatten uns schon nach anderen Touren geschworen, keine Rundtouren mehr zu gehen, da man nie weiß, was einen vielleicht kurz vorm Ziel erwartet. Besser ist es, einen Weg eine zeitlang zu gehen, und dann umzukehren. Nach 10 Stunden stand ich beispielweise plötzlich vor einem größeren Wasserfall, der nur über ein dickes Schneefeld zu überqueren war. Wenn ich da hätte umkehren müssen...

Natürlich war ich am Ende stolz, den Weg nach 13,5 Stunden geschafft zu haben, dennoch kann ich die Nachahmung niemandem empfehlen. Das Risiko steht in keinem Verhältnis zum Nutzen einer solchen Unternehmung.

Diesmal mangelte es aber wenigstens nicht an der Ausrüstung. Zelt und Schlafsack hatte ich zwar nicht gebraucht, trotzdem war es ein gutes Gefühl, jederzeit ein Lager aufschlagen zu können. Im Falle einer Umkehr hätte ich darauf zurückgreifen müssen. Handy und GPS hatte ich auch mit, um im Notfall meine Position durchgeben zu können. Ohne Netzverbindung hilft das aber nicht wirklich. Zu Essen hatte ich mehr mit, als ich brauchte, obwohl ich 2 Brotstullen, 4 Äpfel und eine Packung Kekse verputzt hatte. Den größten Bedarf hatte ich an Trinken. Einen Liter Saft hatte ich dabei. Frischwasser ist bei solchen Touren allerdings kein Problem, denn besseres Wasser als aus einem Wasserfall kann ich mir nicht vorstellen. So hatte ich mindestens 4 Liter zu mir genommen.
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11.07.2010